Aufopferungsvoll - eine ganz besondere Geschichte kurz erzählt

Momo und Emil / 2020


Momo unsere Tapfere wurde am 31.März 2011 geboren.

Im Winter 2015 wurde sie furchtbar krank, aber wir konnten sie mit viel Aufwand und aufpäppeln, retten und ihr kleines Kälbchen auch! Seit dem war Momo nicht mehr so richtig die "Alte" aber zäh und war sehr anhänglich geworden, was sich auf die gesamte Herde sehr positiv auswirkte. Sie bekam jeden Tag extra Rationen an Futter und das half ihr gut! Es war eine wunderschöne Zeit und viele Besucher freuten sich über Momo, denn sie kam gerne zu den Planwagenfahrten und den zu Fuss geführten Führungen dazu. Immer ein sehr besonderes Highlight! 

Am 27. März 2020 bekam Momo ihr letztes Kälbchen. Seltsam war, dass Momo mir ihren kleinen Jungen regelrecht anzuvertrauen schien und Freya, ihr Kalb vom letzten Jahr bei noch immer bei ihr sein durfte, was diese Kühe normaler Weise nicht zulassen, sobald sie ein neues Kalb bei Fuss führen. Daher war ich auf das Schlimmste schon vorbereitet!   

Am 11. April 2020 dann der Schock! Momo brach zusammen! Wir versuchten sie aufzurichten, denn Wiederkäuer dürfen nicht länger auf einer Seite liegen, sonst "gasen" sie auf und der Stoffwechsel bricht völlig zusammen. Unser hinzu gerufener sehr erfahrener Tierarzt versorgte sie mit Medikamenten. Aber das alles half nicht mehr, wir mussten sie nach vergeblichen Versuchen sie fit zu bekommen, dann doch von ihren Qualen erlösen.     

          Nicht jeden Kampf können wir gewinnen, auch wenn wir alles dafür geben! Ein harter Verlust und Momo fehlt uns sehr!

Nun  aber blieb nur eins: schnellstens Milch besorgen und ihr Bullenkälbchen mit der Flasche groß ziehen um es nicht verhungern zu lassen. Emil war noch zu klein als ihn in der Herde mitlaufen zu lassen! Kühe in dieser für sie naturähnlichen Haltungsweise, adoptieren fremde Mutterlose Kälber nicht. Uns blieb nur eine Chance den Kleinen durch zu bekommen, indem wir ihn in unserem großräumigen Fangkoral erst einmal belassen um ihn dort rund um versorgen zu können. Damit er nicht allein sein muss, kam seine Schwester Freya mit in´s Spiel. Ich brachte die Beiden dann zusammen in unseren großen Fangkoral. So konnten die beiden Geschwister intensiver an einander gewöhnen. Der kleine brauchte eine "Bezugs-Muh" in unserer Herde.

Täglich bekam er 3x Milch und  was besonders wichtig war, ich holte auch die Herde immer wieder dazu, damit er und Freya weiterhin fester Bestandteil der Herde bleiben konnten. Das klappte prima und es meldete sich sogar eine Patin für den kleinen und sie gab dem kleinen Mann den Namen "Emil"!

Unser kleiner Emil war zu Beginn sehr depressiv und trauerte sehr! Aber er kämpft ebenfalls ganz tapfer! Und das tut er weiter!

                                                   Vielen lieben Dank an die nette Patin, die uns somit sehr sehr hilft!!!! DANKE!!!

Emil

Emil trank ganz tapfer seine Milch und immer mit großem Appetit! 3x täglich süffelte er fleissig und genoss auch die Streicheleinheiten danach, was sie sonst von ihren Müttern bekommen.

Der kleine Mann kam gut damit zurecht. Freya fing an sich um ihn zu "kümmern", will heissen, sie akzeptierte ihn nun noch mehr, als seine Familie!


Mittendrin

Emil ist ein festes Mitglied seiner tollen Herde geworden. Tapfer kämpft er sich durch, obwohl er von allen nun den schlechtesten Start hatte. Milch mag er nicht mehr und will schon wie die großen fressen. Er wird es schaffen und bald ein kräftiger Bulle werden, dafür sorgen wir, denn er steht unter ständiger fürsorglicher Beobachtung! Das gehört sich so!